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Wir engagieren uns in Leipzig
FUSS e.V. Leipzig ist eine Ortsgruppe des bundesweit aktiven Fachverbandes Fußverkehr, der seit über 25 Jahren die Interessen der Fußgänger in Deutschland vertritt. Wir wollen erreichen, dass das Zufußgehen in Leipzig angenehmer, gesünder und sicherer wird. Wir setzen uns aber auch für eine enge Kooperation aller Verkehrsmittel des "Umweltverbundes" - Fußgänger, Radfahrer und die Benutzer von Bussen und Bahnen - und damit für eine nachhaltige Mobilität ein.
Nächstes Treffen der Ortsgruppe:
Die Ortsgruppe trifft sich immer am letzten Mittwoch im Monat um 18 Uhr. Wir haben keinen festen Treffpunkt. Im Winter sind wir in der Regel zu Gast im Gemeinschaftsbüro von VCD und ADFC (Ranstädter Steinweg 1), in der warmen Jahreszeit treffen wir uns bevorzugt draußen an wechselnden Orten zu einer Begehung. Gern begrüßen wir auch Gäste bei unseren Treffen. Wenn Du zu einem unserer Termine kommen möchtest, nimm am besten Kontakt zu uns auf.
Unsere Themen
- Aktuelles
- Parkordnung durchsetzen - Gehwege sind für Menschen da
- Jane's Walk in Leipzig
- Spaziergang mit Oberbürgermeister Burkhard Jung
- Hörspaziergang Perspektivwechsel
- Stadtentwicklungsplan Verkehr und öffentlicher Raum
- Aktionen
- Pressearbeit
- Aktiv werden
- Durch eine Spende helfen
- Kontakt
Parkordnung durchsetzen – Gehwege sind für Menschen da
Über Jahre wurde es in Leipzig geduldet, seit Monaten wird es nun breit diskutiert: das ordnungswidrige Parken auf Gehwegen. Diese rechtswidrige und die Sicherheit vieler Menschen gefährdende Praxis muss in ganz Leipzig konsequent unterbunden werden. Die ungehinderte Zufahrtsmöglichkeit für Feuerwehr, Rettungsfahrzeuge und Müllabfuhr und die Sicherheit und Bewegungsfreiheit von Zufußgehenden und anderen verletzlichen Gruppen sind weit wertvollere Güter als der Wunsch nach einem wohnungsnahen Stellplatz im öffentlichen Raum. Sich zuspitzende Konflikte sowie jüngste Gerichtsentscheide zwingen Verkehrsbehörde und Ordnungsamt nun zum Handeln.
Hier finden Sie die Position des FUSS e.V. Leipzig und die Reaktion der Tagespresse (LVZ vom 11.07.2023).
Auch dank des Engagements von FUSS e.V. wird die Stadtverwaltung zunehmend aktiv, um das Parken neu zu ordnen und dabei die Gehwege freizuhalten. Hier ein Beispiel aus Alt-Lößnig. Dieselbe Straße im Jahr 2023 (links / Foto: Uta-Regina Böhle) und 2024 (rechts / Foto: Karen Tannhäuser). Geht doch!
Jane’s Walk in Leipzig
Spaziergang mit Oberbürgermeister Burkhard Jung
Am 11. Oktober 2022 fand – wie schon in den vergangenen Jahren – ein Stadtteilspaziergang mit dem Oberbürgermeister Burkhard Jung im Rahmen seiner Bürgersprechstunde statt. An dem Rundgang nahmen neben dem OBM der Beigeordnete für Stadtentwicklung und Bau, der Leiter des Verkehrs- und Tiefbauamtes, der Fußverkehrsbeauftragte der Stadt Leipzig, weitere Mitarbeitende der Verwaltung, Mitglieder von Leipziger Verkehrs- und Umweltverbänden sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger teil, insgesamt etwa 40 Personen. Diesmal ging es quer durch den östlich der Innenstadt gelegenen Stadtteil Neustadt-Neuschönefeld. Die Route begann im Quartier nördlich der Eisenbahnstraße an der Hedwigstraße und führte über den Stadtteilpark Rabet und die Reclamstraße bis zur August-Bebel-Grundschule in der Husemannstraße. An 5 Stationen wurden Probleme aus Sicht des Fußverkehrs besprochen, u. a. fehlende Querungsmöglichkeiten, fehlende Barrierefreiheit, Behinderungen durch Falschparker und mangelnde Schulwegsicherheit. Es wurden mögliche Lösungen diskutiert, die die Verwaltung nun prüft. Der Spaziergang wurde gemeinsam von FUSS e.V. und dem Ökolöwe-Umweltbund Leipzig e.V. gestaltet. Hier findet ihr eine genauere Beschreibung.
Stadtentwicklungsplan Verkehr und öffentlicher Raum
Wir engagieren uns am Runden Tisch im Rahmen der Fortschreibung des Stadtentwicklungsplans „Verkehr und öffentlicher Raum“ (STEP). Hier argumentieren wir fachlich fundiert für eine stärkere Berücksichtigung der Belange der Fußgänger in der Verkehrsplanung. Wir begleiten diesen Prozess kontinuierlich seit März 2012.
Stellungnahme zum Entwurf des neuen STEP vom Januar 2014
Entwurf des neuen STEP auf www.leipzig.de
Aktionen
Mit verschiedenen Aktionen bringen wir die Belange des Fußverkehrs stärker ins öffentliche Bewusstsein. So führen wir in Zusammenarbeit mit Bürgervereinen öffentliche Stadtteilspaziergänge durch, bei denen wir in konkreten Situationen auf gelungene wie auch auf ungenügende Gestaltungen für Fußgänger hinweisen. Neben verkehrlichen Problemen sprechen wir bei diesen Spaziergängen aber auch stadtkundliche und kulturelle Aspekte an. Weiterhin beteiligen wir uns an Aktionstagen wie z.B. Parking-Day und Autofreier Tag. Hier bringen wir ins Bewusstsein, wie viel Platz durch fahrende und parkende Autos in unserer Stadt beansprucht und anderen Nutzergruppen wie dem Fußverkehr entzogen wird.
Pressearbeit
Hier finden Sie unsere Pressemitteilungen zu verschiedenen Themen rund um den Fußverkehr in Leipzig:
Gemeinsam zu Fuß die Stadt erkunden
FUSS e.V. begrüßt neuen Fußgängerüberweg am Tröndlinring – weitere Maßnahmen notwendig
Aktiv werden
Die Ortsgruppe Leipzig sucht genau DICH …
weil DU …
- zu allererst gerne zu Fuß gehst.
- zusammen mit anderen spazierengehen und die Stadt weiter kennen lernen möchtest.
- auch von den zugeparkten Wegen die Nase reichlich voll hast.
- den Lärm des motorisierten Verkehrs und die vollgestopften Straßen nicht ewig hinnehmen willst.
- nicht damit einverstanden bist, dass jedes Jahr der KFZ-Bestand in Leipzig um 2.500 bis 3.000 Fahrzeuge anwächst und es dir Angst und Bange wird bei dem Gedanken, dass all diese weiteren Autos in den Straßen noch weiteren Platz in Anspruch nehmen werden.
- verstanden hast, dass sich nie etwas ändert – es sei denn, man fängt endlich damit an.
- den Anliegen der Fußgänger Rückhalt geben und dich nach Möglichkeit auch selbst für ein fußgängerfreundliches Leipzig engagieren willst.
- nicht mit Pferdekutsche und Ochsenkarren unterwegs sein möchtest, aber auch die jetzige Verkehrssituation als veraltete Mobiltätspraxis oder vielleicht auch als tagtägliche Zumutung empfindest.
Durch eine Spende helfen
Wir hoffen, dass diese Übersicht über die Aktivitäten des FUSS e.V. in der Stadt Leipzig zur Mitarbeit anregt. Zur Bewerkstelligung der zahlreichen damit verbundenen Aufgaben bittet der Fachverband Fußverkehr Deutschland FUSS e.V. dringend um Spenden. Wir würden uns natürlich auch über Ihre Mitgliedschaft freuen, weil diese eine kontinuierliche Absicherung unserer Tätigkeiten darstellt. Der Verband ist als gemeinnützig anerkannt und stellt Spendenbescheinigungen für das Finanzamt aus. Bitte geben Sie als Stichwort „FUSS-Leipzig“ an, wenn Sie wünschen, dass Ihre Spende für die Arbeit in der Stadt verwendet wird.
Kontakt
Es gibt viele Möglichkeiten, aktiv zu werden.
Tritt einfach mit uns in Kontakt:
FUSS e.V. Ortsgruppe Leipzig
c/o Bertram Weisshaar
Reichelstraße 7
04109 Leipzig
Tel.: 0179 5436091
Du möchtest uns etwas mitteilen, das von bundesweitem Interesse ist? Dann nimm bitte Kontakt mit der FUSS e.V. - Bundesgeschäftsstelle auf.
Aktuelles
Am 7. Mai 2024 lädt der ADFC Leipzig e. V. zu einer Diskussionsrunde zur bevorstehenden Kommunalwahl zum Thema "Radfahren in Leipzig – Lust oder Frust?" ein. Verteter*innen der größeren demokratischen Parteien werden diskutieren und Fragen beantworten. Wir als FUSS e.V. waren in die inhaltliche Vorbereitung eingebunden, es werden also auch Fußverkehrsthemen angesprochen - und auch Konflikte zwischen Rad- und Fußverkehr nicht ausgeklammert.
Alle Informationen finden Sie auf den Internetseiten des ADFC.
Pressemitteilung: OVG Bremen bestätigt: Städte müssen gegen illegales Gehwegparken vorgehen - FUSS e.V. fordert Konsequenzen für Leipzig
Pressemitteilung der FUSS Ortsgruppe Leipzig vom 10.3.2023
Das Oberverwaltungsgericht Bremen hat in einem in der vergangenen Woche veröffentlichten Urteil die grundsätzliche Rechtswidrigkeit des aufgesetzten Gehwegparkens bestätigt. Dem Urteil zufolge ist die Funktion eines Gehwegs unzumutbar beeinträchtigt, wenn entgegenkommende Zufußgehende und Rollstuhlfahrende nicht oder nur mit Mühe aneinander vorbeikommen: „Es genügt nicht, wenn nur ein schmaler Engpass verbleibt, den Rollstuhlfahrer oder Personen mit Kinderwagen ‘mit Mühe und Not’ passieren können“, so das OVG. Demnach ist die langjährige und auch in Leipzig gängige Praxis, von Seiten der Behörden nicht oder nur ungenügend gegen das illegale Gehwegparken vorzugehen, nicht zulässig. Die zuständigen Behörden haben laut OVG Bremen allenfalls einen Spielraum dahingehend, dass sie im Rahmen eines stadtweiten Konzepts zunächst die am stärksten betroffenen Bereiche angehen können, also nicht überall gleichzeitig tätig werden müssen.
Die Leipziger Ortsgruppe von FUSS e.V., dem Fachverband Fußverkehr Deutschland, begrüßt das Urteil des OVG Bremen und fordert die Stadt Leipzig dazu auf, schnellstmöglich ein entsprechendes Konzept zu entwickeln und stärker gegen das illegale Gehwegparken vorzugehen, auch in den Nachtstunden und an Wochenenden. „Es kann nicht länger geduldet werden, dass Autofahrerinnen und Autofahrer ihr (Park)Problem auf Kosten der Mitmenschen zu lösen versuchen, die den Gehweg zu Fuß, mit dem Kinderwagen, dem Rollator, dem Rollstuhl oder als Kinder bis zum 10. Lebensjahr auch mit dem Fahrrad benutzen wollen bzw. müssen“, so Bertram Weisshaar, Sprecher der FUSS-Ortsgruppe. „Sie nehmen bewusst eine Behinderung, ja sogar eine Gefährdung dieser Menschen in Kauf, wenn diese auf die Fahrbahn ausweichen müssen.“
Stadt Leipzig muss Worten Taten folgen lassen
Die Stadt Leipzig hat sich auf die Fahnen geschrieben, den Fußverkehr als natürlichste und umweltfreundlichste Fortbewegungsart zu fördern, um einen Beitrag zur Verkehrswende und zur Einhaltung der Klimaschutzziele zu leisten. Dazu gehört auch, den Fußgängerinnen und Fußgängern mehr Raum zu verschaffen. Die Leipziger Fußverkehrsstrategie ist da ganz unmissverständlich: „Alle Menschen in Leipzig sollen sich sicher, bequem, ohne Angst und ohne Hindernisse im öffentlichen Raum bewegen können.“ Und sie wird an anderer Stelle noch deutlicher: „Die illegale Nutzung von Gehwegen durch Fahrzeuge wird nicht toleriert.“ Diese auf dem Papier eindeutige Haltung lässt die Stadtverwaltung im täglichen Handeln aber leider viel zu oft vermissen. Dadurch macht sie sich nach dem vorliegenden Urteil auch juristisch angreifbar.
Die Leipziger Ortsgruppe des FUSS e.V. erwartet von der Stadtverwaltung, dass sie die in der Fußverkehrsstrategie festgelegte Leitlinie in der Praxis auch umsetzt. Sonst verletzt sie bewusst die Rechte der Menschen, die in Leipzig leben.
Pressemitteilung: FUSS e.V. begrüßt neuen Fußgängerüberweg am Tröndlinring – weitere Maßnahmen notwendig
Pressemitteilung der FUSS Ortsgruppe Leipzig vom 15.11.2023
Leipzig hat einen neuen Fußgängerüberweg (Zebrastreifen) - über den Radweg am Tröndlinring. Die Leipziger Ortsgruppe von FUSS e.V., dem Fachverband für Fußverkehr, begrüßt, dass an dieser Stelle eine Lösung gesucht wurde, um die Sicherheit für Zufußgehende zu erhöhen. Allerdings ist zu beobachten, dass sich bisher nur sehr wenige Radfahrende an die neue Verkehrsregelung und den Vorrang des Fußverkehrs halten. Deshalb fordert FUSS e.V. an dieser Stelle wichtige Nachbesserungen.
Auf dem Weg zwischen den Höfen am Brühl und dem Richard-Wagner-Platz sind viele Menschen zu Fuß unterwegs. Dabei müssen sie den Radweg am Tröndlinring mit seinem starken und schnellen Radverkehr queren. An der Querungsstelle über diesen Radweg in Höhe der Fußgängerampel am Tröndlinring kommt es daher immer wieder zu gefährlichen Situationen: Zufußgehende überqueren den Radweg bei grüner Fußgängerampel nicht selten in Pulks von zwanzig und deutlich mehr Personen - und Radfahrende fahren teilweise mitten durch. Der neue Fußgängerüberweg räumt den querenden Zufußgehenden nun Vorrang ein, d.h. Radfahrende müssen anhalten, wenn Zufußgehende den Radweg queren. Bisher halten sich jedoch nur wenige Radfahrende an diese neue Verkehrsregelung. FUSS e.V. fordert deshalb wichtige Nachbesserungen. Der Verband schlägt vor, etwa 50 Meter vor dem neuen Überweg gut sichtbare Schilder aufzustellen, die auf die geänderte Verkehrsregelung hinweisen. Fußgängerüberwege über Radwege sind in Leipzig noch sehr unüblich und werden von Radfahrenden nicht erwartet. Auch für Zufußgehende ist die Situation noch neu und viele verhalten sich noch verunsichert. Außerdem müssen dringend zwei hohe Schaltkästen entfernt werden, die unmittelbar am Fußgängerüberweg die wichtige Sichtbeziehung zwischen Zufußgehenden und Radfahrenden stark beeinträchtigen.
Sollte sich die Akzeptanz der Radfahrenden nach der Umsetzung dieser dringenden Ergänzungen nicht deutlich verbessern, müssen die zuständigen Behörden die Situation vor Ort beratend kontrollieren, um die neue Regelung durchzusetzen.
Der neue Zebrastreifen ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die wichtige Förderung des Radverkehrs erfordert, dass das Miteinander von Zufußgehenden und Radfahrenden immer mitgedacht und besser geregelt wird - wie jetzt mit diesem neuen Zebrastreifen, dem in den nächsten Jahren sicher noch weitere folgen werden.
Pressemitteilung: FUSS e.V. begrüßt städtische Planungen zur Prager Straße
Pressemitteilung der FUSS-Ortsgruppe Leipzig vom 6.12.2022
Die Leipziger Ortsgruppe von FUSS e.V., dem Fachverband Fußverkehr Deutschland, begrüßt die in den Medien vorgestellten Planungen zum Umbau der Prager Straße zwischen der Einmündung der Straße An der Tabaksmühle und der Friedhofsgärtnerei ausdrücklich. Die angedachte Verbreiterung der Straßenbahntrasse und der damit einhergehende Wegfall von zwei Fahrspuren für den Autoverkehr bedeuten nach Ansicht des Verbands eine deutliche Verbesserung für den öffentlichen Nahverkehr, für den Radverkehr und nicht zuletzt auch für das zu Fuß Gehen.
Stadtauswärts teilen sich Zufußgehende und Radfahrende gegenwärtig einen zwei Meter breiten Weg. Diese Situation ist für beide Verkehrsteilnehmergruppen ein Ärgernis, das gerade für Zufußgehende gefährliche Situationen erzeugen kann. Gemeinsame Geh- und Radwege müssen laut Straßenbaurichtlinien selbst bei geringster Verkehrsstärke zwischen 2,50 Metern und 3 Metern breit sein. Dieser Platz ist aber in diesem Abschnitt der Prager Straße zwischen straßenbegleitender Baumreihe und Hecke nicht vorhanden. Stadteinwärts werden beide nichtmotorisierten Verkehrsarten heute getrennt im Seitenraum zwischen Baumreihe und Grundstücken geführt. Auch dabei werden Mindestmaße zum Teil deutlich unterschritten.
„Wird die Planung der Stadt und der Leipziger Verkehrsbetriebe umgesetzt, führt das zu deutlichen Verbesserungen für den Rad- und den Fußverkehr durch regelkonforme Verkehrswege“, so Bertram Weisshaar, Sprecher der Leipziger Ortsgruppe von FUSS e.V. „Damit fördert die Verkehrsplanung die umwelt- und stadtverträglichsten Verkehrsarten und erhöht außerdem die Verkehrssicherheit. Die das Stadtbild prägende Baumallee kann dabei erhalten werden.“
Planungen für den ÖPNV als Auslöser für den Umbau
Auslöser der Planung ist die notwendige Verlegung der Straßenbahngleise, da bereits ab 2024 hier breitere Straßenbahnfahrzeuge eingesetzt werden sollen. Die LVB baut hierfür seit den 1990-er Jahren ihr Netz sukzessive um. Zwischen dem verbreiterten Bahnkörper und den Baumreihen finden keine zwei Fahrspuren mehr Platz. Diese Chance nutzt die Verwaltung, um den Radverkehr aus den viel zu schmalen Seitenräumen auf die Fahrbahn zu verlegen.
Unbestritten verschlechtert die Reduzierung der Fahrstreifenanzahl die Bedingungen für das Autofahren in der Prager Straße – dies jedoch begrenzt auf die werktäglichen Hauptverkehrszeiten. Allerdings ist das nur konsequent, denn die Stadt hat sich in ihrer Mobilitätsstrategie 2030 dazu bekannt, den Umweltverbund insgesamt zu fördern und den Anteil des Motorisierten Individualverkehrs in Leipzig deutlich zu reduzieren.
Weitere Schritte notwendig
Nach fester Überzeugung des FUSS e.V. kann die Verkehrswende nicht allein dadurch gelingen, dass man dem Fuß-, Rad- und öffentlichen Verkehr mehr Platz einräumt, ohne den Raum für den Autoverkehr zu reduzieren. Der öffentliche Raum ist nur einmal vorhanden, Umverteilungen von Flächen sind daher unausweichlich.
Die Leipziger Ortsgruppe von FUSS e.V. ermutigt die Stadtverwaltung, mit derselben Konsequenz an die Umgestaltung weiterer Straßenräume heranzugehen. Dies gilt nicht zuletzt für den Leipziger Innenstadtring.
Pressemitteilung: Gemeinsam zu Fuß die Stadt erkunden
Pressemitteilung der FUSS Ortsgruppe Leipzig vom 29.04.2024
Gemeinsam zu Fuß die Stadt erkunden
Jane`s Walks 2024 laden ein, Leipzig unter neuen und überraschenden Blickwinkeln zu entdecken
Es tut sich vieles in Leipzig, unterschiedliche Ideen und Projekte sollen die Entwicklung der Stadt vorantreiben, viele Bürger*innen engagieren sich in Initiativen für eine lebenswertere Stadt. Solche Projekte, ob von Stadtverwaltung und Stadtrat oder von lokalen Initiativen angestoßen, stehen im Fokus bei den Leipziger Jane`s Walks vom 3. bis 5. Mai. Dabei handelt es sich um von Bürger*innen gestaltete gemeinsame Spaziergänge, um sich die Stadt unter ausgesuchten Aspekten zu Fuß anzuschauen und über die Entwicklung zu sprechen.
Auch in diesem Jahr engagieren sich Initiativen und Vereine, um ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen – im wahrsten Sinne des Wortes. Wie steht es um die Pläne für mehr Aufenthaltsqualität in der Innenstadt, was wird aus dem Gelände des Güterbahnhofs Plagwitz, wie ist der Stand bei den „Superblocks“ im Leipziger Osten, was tut sich in Mockau und Schönefeld, und wie sieht die Zukunft des Auwalds aus? Wer Antworten auf diese Fragen sucht, kann sich am Wochenende vom 3. bis 5. Mai einem der geführten Spaziergänge anschließen. Denn Auswirkungen und Möglichkeiten der Stadtentwicklung für die Lebens- und Aufenthaltsqualität der Menschen können am besten zu Fuß erkundet und wahrgenommen werden. In Gohlis stehen auf zwei Walks Geschichte und Architektur im Mittelpunkt, und auch die Geräusche der Stadt können gemeinsam zu Fuß erkundet werden.
Alle Spaziergänge sind kostenfrei und für alle offen. Die Termine und ausführlichen Beschreibungen finden Interessiere unter http://leipzig-zu-fuss.de
Über die Jane`s Walks:
Das Festival Jane’s Walk ist inspiriert von den Schriften und dem Wirken der kanadischen Journalistin und Aktivistin Jane Jacobs (1916-2006). Mit ihrem 1961 veröffentlichten Buch „Tod und Leben großer amerikanischer Städte“ beschrieb sie auf bahnbrechende Weise eine Sichtweise auf das Funktionieren der Großstädte. Städtische Vielfalt, Sicherheit und lebendige Quartiere analysierte und beschrieb sie wesentlich aus der Perspektive der Zufußgehenden. Jedes Jahr findet Anfang Mai auf allen Kontinenten das Festival Jane’s Walk statt.
https://janeswalk.org/
Jane's Walk in Leipzig 3. - 5. Mai 2024
Jane‘s Walks sind von BürgerInnen gestaltete, kostenlose Spaziergänge. Es geht dabei darum, miteinander die Stadt zu entdecken. Nachbarn und interessierte Bürger*innen schauen sich gemeinsam ihre Stadt an und sprechen über das, was sie an ihrer Stadt lieben oder was sie ärgert.
Jedes Jahr zu Anfang Mai findet auf allen Kontinenten das Festival Jane’s Walk statt. Leipzig ist auch 2024 wieder mit dabei.
Programm
Vom 3. - 5. Mai 2024 (und in einem Fall vorher) werden Spaziergänge an diesen Orten in Leipzig angeboten:
Freitag, 26. April, 16 Uhr - Das verborgene Leben der Wild- und Zierpflanzen im Johannapark
Treffpunkt: An der Lutherkirche im Johannapark, Leipzig Zentrum (ihr könnt aber jederzeit ein- und aussteigen)
Du liebst die Natur und bist gerne draußen? Du möchtest endlich wissen, wie die Pflanzen heißen, die dir beim Wandern und Chillen in Leipzigs Parks begegnen? Auf diesem Walk erfährst du in spannenden Geschichten viele krasse und neue Dinge über die grünen Lebewesen der städtischen Grünanlagen. Erfrischende Getränke bringen wir mit, nun fehlst nur noch du mit Freund*innen und Familie
Christin Melcher, Landtagsabgeordnete für Leipzig Mitte, lädt zu diesem Spaziergang ein. Der Naturführer Johannes Dietrich führt uns durch den Park.
Freitag, 3. Mai, 14 Uhr - Zebrastreifen statt Autoreifen
Treffpunkt: S-Bahnhof Leutzsch, Fußübergang zu den Öffis
Anlässlich des internationalen Fußverkehrs-Festivals "Jane's Walk" am 3. Mai werden wir mit einem Pop-Up-Zebrastreifen auf der S-Bahn-Brücke Leutzsch für bessere Verkehrsbedingungen dort protestieren.
Der Ort ist in besonderem Maße prekär für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen, da zwischen zwei Brücken eine Hauptverkehrs-Straße um die Ecke abbiegt, die Straßenbahn die selbe marode Brücke benutzt und es nur
einen Zugang zu den Gleisen von Regionalbahn und S-Bahn gibt. Wenn man zeitnah die Regional- und S-Bahnen erreichen möchte, hat man die Wahl, entweder einen Umweg über mindestens zwei (oder drei) Ampeln zu gehen und für eine Luftlinie von 30 Metern mehr als fünf Minuten zu benötigen (und u.U. seinen Zug zu verpassen) oder unter Lebensgefahr die Brücke "wild" zu überqueren - extra erschwert, da es an keiner Stelle abgesenkte Bordsteine gibt. Für Fahrräder mit Kinder-Anhänger oder auch für Kinderwagen oder Rollstühle nicht oder fast nicht möglich.
Daher fordern wir:
1) Einen Zebrastreifen oder eine Ampel für Fuß- und Fahrradverkehr über die Straße, welche die Gleise 1 & 2 überquert.
2) Als schnelle Baumaßnahme abgesenkte Bordsteine an den Gehwegen auf beiden Seiten der Straße
3) Eine zeitnah umgesetzte Verbesserung der Gesamtsituation dort, die Lebensqualität und Nachhaltigkeit an oberste Stelle setzt.
4) Bei den Plänen für den Umbau des Gesamtknotens sollte der schon von mehreren Kampagnen und einer Petition vorgebrachten Forderung nach einem zweiten – oder dritten – Zugang zu den DB-Gleisen Rechnung getragen werden.
Um unserer Kritik und unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen, haben wir am Freitag, 3. Mai 2024, von 13 bis 16 Uhr eine Kundgebung mit Pop-Up-Zebrastreifen auf der Bahnbrücke angemeldet.
Es gibt eine große Ausroll-Aktion des Zebrastreifens mit Foto um 14 Uhr
BUND Leipzig, AK Stadtentwicklung & Verkehr, Mandus Creiß, Stellvertretender Arbeitskreissprecher
Freitag, 3. Mai, 15 Uhr – Von Mockau nach Schönefeld – Orte in Bewegung
Treffpunkt: Mockau, Grünfläche neben dem Kletterturm, Tauchaer Str. 14
Es bewegt sich etwas in Mockau und Schönefeld: Grünflächen werden saniert, Spiel- und Sportflächen geplant, neue Orte für die Nachbarschaft entstehen. Einiges ist bereits in der Umsetzung, anderes steckt noch in den Kinderschuhen. Wir erkunden ausgewählte Orte in den beiden Stadtteilen im Leipziger Nordosten und betrachten sowohl konkrete Projekte als auch zukünftige Möglichkeitsräume. Unterwegs laden wir zu einem lockeren Austausch über Veränderungen, Perspektiven und Engagement ein.
Organisiert und geleitet wird der Spaziergang vom Quartiersmanagement INTIGRA+ Mockau und Stadtumbaumanagement Schönefeld
Freitag, 3. Mai, 15 Uhr – Auf sicheren Füßen im Leipziger Osten
Treffpunkt: Ecke Hildegardstraße / Ludwigstraße
Dieser Spaziergang wird geführt von Friedemann Goerl, Fußverkehrsverantwortlicher der Stadt Leipzig, und Vertreter*innen von Superblocks e.V.
Freitag, 3. Mai, 17 Uhr – Leipzigs grüne Lunge – Auf alten und neuen Wegen durch den Auwald
Treffpunkt: Parkplatz Neue Linie auf Höhe der Richard-Lehmann-Straße (Connewitz)
Freitag, 3. Mai, 17 Uhr – Die Lebendige Innenstadt - Leipzigs City wird grün!
Treffpunkt: Am Brühl, Höhe Katharinenstraße
Wir erlaufen die Planungen der Stadt für mehr Aufenthaltsqualität. Sitzbänke, Spiel- und Schattenplätze bereichern die Stadt immer mehr. Mit dem Bundesprogramm Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren hat die Stadt einige Mittel eingeworben. Diese werden in diesem Jahr sichtbar. Wir starten am Brühl, wo die Höfe vormachen wollen, den verdichteten Raum mit Bepflanzung aufzulockern. Gleich nebenan sehen wir in den Innenhof des Museums der bildenden Künste, der nach dem Vorbild einer Heidelandschaft umgestaltet werden wird. Am Spielplatz Reichsstraße sehen wir den Spielplatz „Spielen am Wege“. Gefördert wurde dieser aus dem „Ab in die Mitte“-Programm auf Initiative von Kindergrün. Die neuen Planungen für das Salzgäßchen werden ebenso aus Mitteln eines Bundesprogrammes finanziert. Am Nikolaikirchhof plant die Kulturstiftung Leipzig Baumpflanzungen. Auf dem Augustusplatz können wir einen viel(fältig) genutzten Platz mit seiner prägenden Gestaltung aus den 1990er-Jahren betrachten. Hinter dem Gewandhaus, am Kurt-Masur-Platz, können wir diskutieren, ob der künstlerisch gestaltete Spielplatz hier wirklich funktioniert.
Zum Schluss spazieren wir weiter am Ring und schauen auf die visionären Pläne des Stadtraumkonzeptes erweiterte Innenstadt.
Freitag, 3. Mai, 17 Uhr – Vom Bahnhof zum Bürger: Natur und Miteinander auf dem Güterbahnhof Plagwitz
Treffpunkt: Plagwitz/Knautkleeberg, Tram-/Bushaltestelle Antonien-/Gießerstraße stadtauswärts
Das riesige Areal des ehemaligen Güterbahnhofs Plagwitz ist zu einem Ort für Menschen, Tiere und Pflanzen geworden. Auf dem Spaziergang erkunden wir den südlichen Teil des Areals Richtung Kleinzschocher auf teils verschlungenen Wegen. Die alten Gleise sind grün geworden und beheimaten eine vielfältige Flora und Fauna. Gleichzeitig sind sie Freiraum für die Menschen vor Ort und ermöglichen bürgerschaftliches Engagement in vielen Varianten. Wir möchten erörtern, wie 'Wir im Quartier‘ funktionieren kann; wie Einzelne und Gruppen in der eigenen Nachbarschaft aktiv werden und Ideen und Projekte für die Gemeinschaft umsetzen können.
Freitag, 3. Mai, 18 Uhr – Soundwalk - Hörspaziergang zwischen Neubau und Brache
Treffpunkt: Neulindenau, Plautstr. 27 (auf der Wiese hinter dem Gebäude). Anfahrt möglich mit Bus 60, Haltestelle Dr.-Hermann-Duncker-Straße
Samstag, 4. Mai, 15:30 Uhr – Tonspuren in Gohlis
Treffpunkt: Budde-Haus, Lützowstr. 19
Wir gehen durch Straßen und über Plätze von Gohlis (Benedixstraße, Freilichgrathplatz, Sasstraße, Friedensstraße, Lützowstraße, Kirchplatz, Menckestraße, Gohliser Anger, Schlößchenweg, unbenannter Platz, Primavesistraße, Platnerstraße, Schillerhain, Poetenweg, Kickerlingsberg, Springerstraße, Lumumbastraße, Trufanowstraße, Richterplatz, Frickestraße, Eutrizscher Straße, Chausseehaus, Georg-Schumann-Straße, Mechler Straße, Blumenstraße, Kanalstraße, Auerbachplatz, Blochmannstraße, Lützowstraße) und erkunden dabei das südliche Gohlis mit seinen unterschiedlichen Räumen, Geräuschen und Klängen.
Geleitet wird der Spaziergang von Claudia Steffler
Sonntag, 5. Mai, 11 Uhr – Parkbogen Ost - vom Superblock zur Ostwache (Walk 1)
Treffpunkt: Superblock Hildegardstraße
Geleitet wird der Spaziergang von Martin Meißner, Ulrike Gebhardt und Tobias Peter
Sonntag, 5. Mai, 13 Uhr – Parkbogen Ost - vom Lene-Voigt-Park zur Ostwache (Walk 2)
Treffpunkt: Alte Feuerwache Ost (Ostwache), Gregor-Fuchs-Str. 45
Geleitet wird der Spaziergang von Martin Meißner, Ulrike Gebhardt und Tobias Peter
Sonntag, 5. Mai, 15 Uhr – Das "Französische Viertel" in Gohlis
Treffpunkt: Budde-Haus, Lützowstr. 19
Entdecken Sie das umgangssprachlich so genannte „Französische Viertel“ zwischen Virchowstraße und Coppiplatz, das durch die strahlenförmig verlaufenden Straßen charakterisiert wird. Erfahren Sie, welche Idee dahinter steckte, woher der Name kommt und wo die schönsten Fassaden zu sehen sind. Auf dem Rundgang sehen wir Altes und Neues in der Benedixstraße, Klein-Paris, die Feuerwache Nord, die Schmuckplätze des Viertels und wie die 35. Oberschule früher mal aussah. An der Stelle soll es auch um die aktuelle Verkehrssituation gehen.
Stadtführerin Elisabeth Schulz leitet den Spaziergang für den Bürgerverein Gohlis
Sonntag, 5. Mai, 15 Uhr - Verspielt oder streng - Jugendstil in Gohlis
Treffpunkt: Möbius-Haus, Georg-Schumann-Str. 126 (Straßenbahn 10 und 11, Bus 90, Haltestelle Wiederitzscher Straße)
Führung durch die Dauerausstellung über Leben und Werk des bedeutendsten Leipziger Jugendstilarchitekten Paul Möbius (1866-1907), anschließend Bürgerspaziergang. In Gohlis-Süd und -Mitte finden sich sehr verschiedene Varianten des neuen Baustils um 1900: Schöne Frauen als Zierrat an konventionellen Fassaden ebenso wie kraftvolle, imposante Architekturformen, Markenzeichen des eigenwilligen Architekten Paul Möbius.
Organisiert wird der Spaziergang vom Arbeitskreis Gohliser Geschichte im Leipziger Geschichtsverein. Geführt wird er von Ursula Hein sowie Denkmalpflegerin Annekatrin Merrem (angefragt).
Aktuelles zu den Jane's Walks 2024 in Leipzig finden Sie auch auf der Facebook-Seite von Janes Walk Leipzig.
Warum Jane’s Walk? Wer war Jane Jacobs?
Jane Jacobs (1916–2006) war eine amerikanisch-kanadische Autorin, Stadttheoretikerin und Aktivistin. Mit ihrem Fokus auf die Perspektive der Fußgänger und lebendige Stadtviertel hat sie die Stadtplanung nachhaltig beeinflusst.
Bereits 1961 kritisierte Jacobs in ihrem international beachteten Buch „The Death and Life of Great American Cities“ (Deutsche Ausgabe: Tod und Leben großer amerikanischer Städte) die entmenschlichte und autozentrierte Stadtplanung. Diese führe zu Isolation in den Stadtteilen und zerstöre Gemeinschaften. Jacobs forderte deshalb: Nicht einzelne Experten, sondern alle BürgerInnen müssen an der Entwicklung ihrer Stadt beteiligt werden. Diesem Anliegen folgen die Jane’s Walks. Sie bringen die Bürger auf die Beine und lassen sie ins Gespräch kommen.
Weitere Veranstaltungen zu Fußverkehr und anderen Themen der Mobilität in Leipzig in der Europäischen Woche der Mobilität:
https://www.leipzig.de/umwelt-und-verkehr/unterwegs-in-leipzig/europaeische-mobilitaetswoche/
Werde selbst Walk-Leader und leite 2025 einen von dir gestalteten Spaziergang!
Wolltest auch Du schon immer einmal anderen zeigen, welches deine Lieblingsecken im Stadtteil sind? Oder vor Ort darstellen, wie es ist, mit Beeinträchtigungen in einer Großstadt zu leben? Dann leite auch Du selbst einen Walk! Die Themen können seriös sein oder witzig, informativ und erforschend. Wir von „Leipzig zu Fuß“, zusammen mit dem BUND und VCD, trommeln Menschen zusammen und informieren die Presse. Du musst dich nur mit deinem Thema, deiner Route und Zeit anmelden – und losgehen! Schreibe an: